Trauer, Trauma und Therapie

Ein Verlust in der Schwangerschaft oder rund um die Geburt ist für die meisten betroffenen Eltern ein traumatisches Erlebnis. Der Körper speichert es entsprechend: um sich selbst strategisch zu schützen legt das Gehirn die Ereignisse in die „Hauptsache überleben“- Fächer ab. Sie können nicht gut oder gar nicht verarbeitet werden und bestimmte Regionen im Gehirn, die z. B. für Kreativität zuständig sind, werden mit „Überleben“ und „Notfall“ besetzt – denn genau hier ist jetzt alle Kreativität gefordert.

Schreibimpuls: Brief an mein Kind

Was kann mir dabei helfen, um mein Kind zu trauern? Ich schreibe einen Brief an mein Kind. Da darf alles hinein. Alle Gedanken, alle Gefühle. Es ist ein Brief an mein Sternen-, mein Himmelskind.

Erinnerungen an Noa

Noa am Tag seiner Geburt

Es ist nicht meine erste Schwangerschaft, diese jetzt mit Noa. Und auch nicht meine erste Komplikation. Einige Schwangerschaften sind schon vor der zwölften Schwangerschaftswoche unglücklich geendet. Damit es diesmal gut geht, hatte ich eine OP. Doch jetzt habe ich eine Infektion. Und Wehen. Diese scheiss Wehen. Schließlich kommt meine Ärztin, blickt mir in die Augen und sagt: „Es tut mir so leid, Ihr Kind muss jetzt geboren werden. Wir bekommen die Infektion nicht in den Griff.“

Vom Aushalten

Mein Kind war gestorben. Und jetzt stand die Beerdigung an. Eigentlich sollte ich jetzt viel Zeit im Bett verbringen, mit meinem Baby kuscheln, stillen, ausruhen, wickeln, müde und glücklich sein.