Abschiedsritual am Grab mit Goldstaub

als Alternative zum klassischen Erdwurf

„Vaianas Eltern konnten sich einen Erdwurf am Grab ihrer Tochter nicht vorstellen“

 

Vaianas Familie hat mich über meinen kleinen social-media-Account gefunden. Sie gehören nicht zu meiner Kirchengemeinde und noch nicht mal zu meiner Landeskirche. Egal. 

Sie haben ein kleines Mädchen verloren, das nur eine Stunde alt wurde. Die Familie wusste in der Bibel genau Bescheid und hatten einen tiefen Glauben, dass nach dem Tod etwas ganz Großes anfangen würde. Dass der Herr Jesus sie mitnehmen würde. Alle traditionellen Formen einer Beerdigung waren für sie tragend.

Aber den sogenannten Erdwurf wollten sie nicht.

 
„Erde zu Erde – dass fühlte sich für die Eltern unpassend und fremd an“
 

Dabei gibt die Pfarrperson dreimal Erde auf den Sarg und spricht die alten Worte: 

„Erde zu Erde. Asche zu Asche. Staub zum Staube. Friede sei mit Dir.“

Die Familie verband mit Erde etwas Dreckiges und Schmutziges. Das durfte nicht auf den kleinen weißen Sarg.

 

„Da kam ich auf die Idee mit dem Goldpuder“

 

Deswegen habe ich Goldpuder genommen. Gibt es im Bäckerei-Bedarf oder bei Shops, die Farbpulver verkaufen.
Meine Worte waren:

„Wir geben dir Gold mit. Wie das Gold des Morgens.
Wir geben dir Glanz mit. Wie ein Abglanz der Ewigkeit.
Friede sei mit Dir.“

 

Text und Bild: Annecke Ihlenfeldt